Vectron verkauft US-Tochter

Hauptgrund: Mangel an frischem Geld

29. November 2001

-jst- Münster. Der Hersteller von Kassensystemen Vectron AG (Münster) hat seine hundertprozentige US-Tochtergesellschaft Vectron Systems USA Inc. an das dortige Management verkauft. Public-Relations-Manager Jochen Fischer nannte gestern unserer Zeitung als Hauptgrund für die Veräußerung: "Wir bekommen kein frisches Geld mehr – deshalb können wir die Auslandsverluste in den USA nicht länger tragen." Allein in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres lag der Verlust in USA bei über 1,1 Mio. €. Fischer: "Ein Großteil der gesamten Vectron-Verluste." Die schwierige Lage an den Börsen erlaube keine Kapitalerhöhung zur Geldbeschaffung, bedauerte Fischer. Und dabei sei das Geschäft in den USA, wie auch in Deutschland, "sehr gut gelaufen". Das Umsatzziel des am Neuen Markt notierten Unternehmens liegt für 2001 bei 40 Mio. €. Fischer: "das wird sogar noch übertroffen".
Die Vertragsvereinbarung mit dem Management in USA sieht vor, dass eventuell anfallende künftige Gewinne zur Hälfte an Vectron fließen. Damit sollen die Altverbindlichkeiten aus dem US-Geschäft in der Vectron-Bilanz gedeckt werden. Den genauen Wertberichtigungsbedarf konnte Fischer gestern aber noch nicht beziffern.